Bong – Funktion, Bauformen und richtige Anwendung

Eine Bong ist eine schlauchlose Wasserpfeife, primär für den Konsum von Cannabis. Das in die Bong eingefüllte Wasser kühlt den Rauch und filtert einen Teil der Grobpartikel heraus, was für einen angenehm milden Rauch sorgt.

Typischerweise besteht eine Bong aus einem Korpus, der mit Wasser befüllt wird, einem Tauchrohr (auch Chillum, engl. Downstem) und einem Kopf (Bowl). Die meisten Modelle verfügen außerdem über ein Kickloch.

  • Korpus: Größtenteils zylindrisch oder konisch; wird mit Wasser gefüllt. Hier sammelt sich der Rauch nach der Wasserpassage und wird durch die Öffnung (Mundstück) inhaliert.
  • Tauchrohr (umgangssprachlich: Chillum): Es verbindet den Kopf mit dem Bong-Korpus und leitet den Rauch durch das Wasser. Hierzu verfügt der Korpus über eine Öffnung, in die das Chillum gesteckt wird.
  • Kopf (Bowl): Mehrheitlich aus Glas (selten Alu). Hier wird das Rauchgut eingefüllt und mit einem Feuerzeug abgebrannt.
  • Kickloch (Carb): Kleines Luftloch am Bong-Korpus. Während der Zugphase wird es mit einem Finger abgedeckt. Am Ende des Zugs wird das Kickloch freigegeben, damit Luft nachströmt und der angesammelte Rauch vollständig inhaliert werden kann. Es gibt auch Bongs, die über kein Kickloch verfügen oder bei denen der Kopf(Bowl) herausgezogen wird, um Luft nachströmen zu lassen.

Gängige Materialien für Bongs

Das Material einer Bong beeinflusst Geschmackserlebnis und Robustheit:

  • Glas (Borosilikat): Häufigstes Material. Geschmacksneutral, hitzebeständig und leicht zu reinigen. Dickwandiges Borosilikatglas ist widerstandsfähiger gegen Bruch, macht das Gerät aber schwerer.
  • Silikon: flexibel und nahezu unzerbrechlich. Silikonbongs sind einfach zu reinigen und praktisch für unterwegs. Neue Silikonbongs können anfangs leicht nach Gummi riechen; dieser Geruch verfliegt größtenteils nach einigen Reinigungen. Optisch sind Silikonmodelle – anders als Glas oder Acryl – nicht transparent.
  • Acryl/Kunststoff: leicht und bruchresistent. Hinsichtlich Geschmack und Kratzfestigkeit kommt Acryl jedoch nicht an Glas heran.
  • Keramik/Porzellan: Nahezu geschmacksneutral; schwerer und bei Stürzen leicht zerbrechlich.
  • Metall (z. B. Aluminium, seltener Edelstahl): sehr robust; der Geschmack kann je nach Legierung negativ beeinflusst werden.

Bong – Bauformen und Besonderheiten

Bauformen von Bongs beeinflussen Standfestigkeit, Volumen und Kühlwirkung:

  • Straight Tube (Zylinder): schlanker, gerader Aufbau mit direktem Luftweg. Praktisch in der Anwendung und einfach zu reinigen.
  • Beaker: Bong mit bauchiger Ausformung im unteren Bereich; erhöht die Standfestigkeit und das Wasservolumen im Vergleich zur zylindrischen Form.
  • Kugel-/Ballonform: Unterer Bereich in runder, ballonartiger Ausformung mit erhöhtem Volumen, ähnlich dem Beaker.
  • Zong/geschwungener Hals: Das Rohr verläuft in S- oder Wellenform, wodurch der Luftweg verlängert wird. Dadurch kann der Rauch weiter abkühlen.
  • Bubbler (Kleinbong): Kompakte, oft einhändig bedienbare Bong. Diskret und handlich, hat aber aufgrund des kleineren Wasserreservoirs eine geringere Kühlleistung als große Modelle.
  • Recycler: Mehrkammer-System, bei dem das Wasser mehrfach zirkuliert. Der Rauch wird intensiv verwirbelt und gekühlt, was besonders sanften Rauch ermöglicht.
  • Eisbong: Der Korpus ist so ausgeformt, dass die Bong mit Eiswürfeln befüllt werden kann (siehe Ausstattungsmerkmale).
  • Gravity-Bong: Nutzt Wasserverdrängung bzw. den Ablauf des Wassers: Die Schwerkraft erzeugt Unterdruck, der die Kammer mit dichtem Rauch füllt. Das Wasser dient hier primär als treibendes Medium, nicht als wirksame Filterung; der Rauch wird nur minimal gekühlt und bleibt entsprechend scharf.
  • Dab-Rig/Öl-Bong: Für das Verdampfen von Konzentraten (z. B. Ölen oder Wachsen) optimiert. Anstelle eines Kräuterkopfes wird ein sogenannter Banger oder Nagel verwendet. Technisch gehört das Dab-Rig zu einer eigenen Kategorie, es sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt.

Schliffgrößen:

Die Verbindungsflächen von Kopf, Chillum und die Aufnahmeöffnung an der Bong sind in der Regel mit einem Normschliff (NS) versehen. Gängig sind NS 14 (≈ 14,5 mm) und NS 19 (≈ 18,8 mm); seltener 10 mm oder NS 29 (≈ 29,2 mm). Möchte man entsprechende Teile miteinander verwenden, gilt es, darauf zu achten, dass die Schliffgröße identisch ist.

Weitere Ausstattungsmerkmale an der Bong

Zusätzliche Ausstattungsteile können Filterwirkung und Kühlung verbessern.

  • Chillum mit Diffusor: Das Tauchrohr ist am unteren Ende mit Schlitzen oder Löchern versehen. Beim Ziehen wird der Rauch in viele Bläschen zerteilt, wodurch die Kontaktfläche zum Wasser vergrößert und die Kühlung erhöht wird.
  • Perkolatoren: im Inneren der Bong verbaute Diffusoren, die den Rauch zusätzlich filtern und kühlen. Nachteil: Perkolation erhöht Zugwiderstand und Reinigungsaufwand.
  • Eisfänger: Spezielle Ausformungen im Hals der Bong, in die Eiswürfel gelegt werden können. Strömt der Rauch daran vorbei, kühlt er weiter ab.
  • Vorkühler: Wasserbefüllbare Vorrichtung zwischen Kopf und Bong-Korpus. Es kühlt den Rauch vor und fängt Asche sowie Partikel ab. Nachteil: zusätzlicher Zugwiderstand und Reinigungsaufwand, etwas mehr Gewicht/Hebel → Standfestigkeit beachten.

Befüllung, Reinigung und Pflege

  • Befüllung: Zur Befüllung nur kühles Leitungswasser ohne Zusätze verwenden.
  • Nach der Nutzung: Wasser ausleeren und den Bong-Korpus kurz mit frischem Wasser ausspülen. Dies verhindert Ablagerungen und unangenehme Gerüche.
  • Grundreinigung: Die Bong sollte regelmäßig gründlich gereinigt werden. Für Glasbongs hat sich Isopropanol in Kombination mit Speisesalz bewährt: Reinigungsmittel einfüllen, kräftig schütteln, einige Minuten einwirken lassen und dann alles gründlich mit klarem Wasser ausspülen. Ergänzend können Flaschenbürsten für die Reinigung genutzt werden.
  • Materialhinweise: Acryl-/Kunststoffbongs sowie manche Dichtungen vertragen keine aggressiven Lösungsmittel. Hier sollten besser Wasser und mildes Spülmittel zum Einsatz kommen.

Empfehlung für Einsteiger

Eine mittelgroße Glasbong mit Kickloch ohne zusätzliche Features erweist sich für die meisten Einsteiger als ideal. Solche Modelle sind gut handhabbar, bieten ausreichend Filterung und sind relativ leicht zu reinigen. Entscheidender als Hightech-Extras sind in der Praxis gute Materialqualität und solide Verarbeitung, regelmäßiger Wasserwechsel und gründliche Reinigung.