Mit diesem THC-Abbau-Rechner kannst du die aktuelle THC-Konzentration im Blutserum (ng/ml) und die Abbauzeit bis unter 3,5 ng/ml berechnen.
Was du über den THC-Abbau-Rechner wissen musst
Dieser THC-Abbau-Rechner nutzt ein präzises Rechenmodell, um den THC-Gehalt im Blutserum (ng/ml) und die Dauer, bis dieser unter 3,5 ng/ml liegt, zu berechnen. Dabei ist das Ergebnis ein Näherungswert, also eine mathematisch fundierte Schätzung. Ein individuell präzises Ergebnis hingegen kann nur per Blutuntersuchung erzielt werden, da hierbei zu viele komplexe Faktoren zum Tragen kommen, als dass man diese in einem THC-Abbau-Rechner berücksichtigen könnte. Aus diesem Grund solltest du vor allem, wenn es um die Frage geht, ob der aktuelle THC-Wert bereits unter der im Straßenverkehr relevanten Menge von 3,5 ng/ml liegt, grundsätzlich den Höchstwert der angezeigten Ergebnisspanne berücksichtigen.
THC-Abbau-Rechner – wissenschaftlicher Hintergrund und Orientierungshilfe
Der THC-Stoffwechsel: Was im Körper passiert
Nach dem Konsum von Cannabis gelangt das psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC) über den Blutkreislauf zu den Cannabinoid-Rezeptoren im Nervensystem. In der Leber wird es durch Enzyme des Cytochrom-P450-Systems zunächst zu 11-Hydroxy-THC (aktiv) und anschließend zu 11-Nor-9-carboxy-THC (THC-COOH) umgewandelt. Diese Stoffwechselprodukte werden schließlich ausgeschieden.
THC ist stark fettlöslich und lagert sich daher in Fettgewebe ein. Von dort wird es nur langsam wieder freigesetzt. Deshalb dauert der Abbau bei regelmäßigem oder chronischem Konsum deutlich länger als bei gelegentlichem Gebrauch. Etwa zwei Drittel der Metaboliten werden über den Stuhl, der Rest über den Urin ausgeschieden.
Die Halbwertszeit von aktivem THC im Blut beträgt nur wenige Stunden. Durch die Fetteinlagerung kann die biologische Halbwertszeit im Körper jedoch stark variieren – von etwa einem Tag bei Gelegenheitskonsumenten bis zu mehr als einer Woche bei häufigem Gebrauch. Das erklärt, warum der THC-Abbau-Rechner stets mit Bandbreiten arbeitet und keine festen Werte liefert.
Typische Nachweiszeiten
Die Nachweisbarkeit von THC und seiner Abbauprodukte hängt von der Konsumhäufigkeit, der Dosis, der Aufnahmemethode und der Testart ab. Der THC-Abbau-Rechner orientiert sich dabei an typischen pharmakokinetischen Mittelwerten:
Konsummuster | Urin | Blut | Speichel | Haare |
---|---|---|---|---|
Einmaliger Konsum | 1–4 Tage | wenige Stunden – 1 Tag | bis 24 Stunden | mehrere Wochen |
Gelegentlicher Konsum (mehrmals pro Woche) | 5–14 Tage | 1–3 Tage | bis 72 Stunden | bis 90 Tage |
Regelmäßiger Konsum (täglich) | 30 – 70 Tage | 7 – 30 Tage | 3 – 7 Tage | viele Monate |
Diese Werte sind Richtgrößen. Der tatsächliche Abbau kann individuell stark abweichen – ein Grund, weshalb der THC-Abbau-Rechner stets als Orientierungshilfe und nicht als exakte Vorhersage zu verstehen ist.
Einflussfaktoren auf den THC-Abbau
Der menschliche Körper baut THC sehr unterschiedlich ab. Zu den wichtigsten Einflussgrößen zählen:
- Konsumhäufigkeit und Dosis: Je häufiger konsumiert wird, desto mehr THC lagert sich im Fettgewebe an und desto langsamer erfolgt die Ausscheidung.
- Art der Aufnahme: Beim Rauchen oder Verdampfen gelangt THC rasch ins Blut und wird ebenso rasch abgebaut. Bei oraler Aufnahme (z. B. Edibles) verzögert sich der Abbau deutlich.
- Körperzusammensetzung: Ein niedriger Körperfettanteil und ein schneller Stoffwechsel begünstigen den Abbau; ein höherer Fettanteil verlängert ihn.
- Hydration und Bewegung: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Nierenfunktion, beschleunigt den THC-Abbau aber nur geringfügig. Regelmäßige Bewegung wirkt sich langfristig günstig auf den Stoffwechsel aus.
- Gesundheitszustand und Medikamente: Lebererkrankungen oder Arzneimittel, die das Enzymsystem beeinflussen, können den Abbau verzögern.
- Testmethode: Moderne Urintests erkennen geringere Konzentrationen als Bluttests; Haaranalysen bleiben monatelang positiv.
Der THC-Abbau-Rechner berücksichtigt diese Parameter, um realistische Schätzwerte zu liefern.
Funktionsweise des THC-Abbau-Rechners
Der THC-Abbau-Rechner nutzt bekannte pharmakokinetische Durchschnittswerte, um die ungefähre Nachweiszeit zu berechnen. Dabei werden verschiedene Eingaben verarbeitet:
- Konsumdaten: Häufigkeit, THC-Gehalt und geschätzte Menge.
- Zeit seit dem letzten Konsum und Art der Aufnahme.
- Individuelle Merkmale: Geschlecht, Alter, Körpergewicht, Körperfettanteil, Stoffwechselrate und Aktivitätsniveau.
Aus diesen Daten ermittelt das Tool den frühest- und spätestmöglichen Zeitpunkt, zu dem ein Test voraussichtlich negativ ausfallen könnte. Die Berechnung dient ausschließlich der Orientierung – nicht als medizinische oder juristische Einschätzung.
THC-Abbau – Grenzen und verbreitete Mythen
Viele Produkte versprechen, den THC‑Abbau zu beschleunigen oder Drogentests zu manipulieren. Wissenschaftliche Belege dafür fehlen. Der Körper braucht Zeit, um die gespeicherten Metaboliten abzubauen. Maßnahmen wie viel Wasser trinken, Saunabesuche, Detox‑Tees oder Vitaminpräparate verändern die Nachweiszeiten nur marginal. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine gute Hydratation unterstützen zwar die allgemeine Gesundheit, können aber keine Wunder bewirken. Wer nicht mehr positiv getestet werden möchte, muss genügend Zeit zwischen dem letzten Konsum und dem geplanten Test verstreichen lassen.
Tipps für verantwortungsbewussten Umgang
- Abstinenz und Geduld: Nur ausreichend lange Konsumpausen gewährleisten saubere Testergebnisse.
- Ausgewogene Lebensweise: Gesunde Ernährung, normale Bewegung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen die natürlichen Stoffwechselprozesse.
- Keine Experimente: Detox-Getränke oder Wundermittel sind wirkungslos und teils riskant.
- Medikamente beachten: Einige Arzneimittel können die Leberenzyme beeinflussen und die Nachweiszeiten verlängern.
Häufige Fragen (FAQ) zum THC-Abbau-Rechner
Wie genau ist der THC-Rechner?
Er liefert einen konservativen Schätzwert auf Basis typischer Abbauraten und durchschnittlicher Bioverfügbarkeiten. Individuelle Faktoren (Körperfett, Leberstoffwechsel, Dosis, tatsächliche Aufnahme) können stark abweichen.
Was bedeutet der Grenzwert im Straßenverkehr?
In Deutschland wird die Fahreignung am aktiven THC im Blut/Serum beurteilt. Messungen erfolgen häufig im Vollblut und werden im Labor auf Serum umgerechnet; der Rechner bezieht sich auf Serum-Schätzwerte.
Welche Faktoren beeinflussen den THC-Abbau?
- Körpergewicht und Körperfettanteil
- Leber- und Stoffwechselfunktion
- Konsumhäufigkeit und Dosis
- Konsumform (Rauchen, vaporisieren, orale Einnahme)
- Begleitstoffe (z. B. Medikamente, Alkohol)
- Ernährung, Hydration, Schlaf
Wie lange ist THC nachweisbar (Blut, Speichel, Urin, Haare)?
- Blut (aktives THC): meist Stunden bis 1–2 Tage; bei häufigem Konsum länger
- Speichel: typischerweise 6–24 Stunden, vereinzelt bis 48 Stunden
- Urin (THC-COOH): ca. 2–5 Tage bei Gelegenheitskonsum; bei regelmäßigem Konsum Wochen
- Haare: mehrere Monate (verfahren- und haarlängenabhängig)
Dies sind Richtwerte, keine Garantien.
Kann ich den Abbau beschleunigen?
In der Praxis nicht verlässlich. Viel trinken, Sport, Sauna oder „Detox“-Produkte ändern die Abbaurate nicht zuverlässig. Nur Zeit und Abstinenz senken den Spiegel sicher; „Schnell-Tipps“ wirken nicht zuverlässig.
Was ist THC-COOH und warum ist es wichtig?
THC-COOH ist ein inaktiver Metabolit von THC, der besonders im Urin deutlich länger nachweisbar ist. Für die akute Fahruntüchtigkeit ist jedoch aktives THC im Blut entscheidend.
Gilt das errechnete Ergebnis vor einer Kontrolle oder einem Drogentest?
Nein. Der Rechner liefert Orientierungswerte. Entscheidend sind Laborergebnis, Verfahren und Einzelfall (z. B. Polizeibefund, Ausfallerscheinungen, Mischkonsum). Im Zweifel länger warten als angegeben.
Was ändert sich bei regelmäßigem/chronischem Konsum?
THC/Metabolite können sich im Fettgewebe anreichern und langsamer freigesetzt werden. Das erhöht Grundspiegel und verlängert Nachweiszeiten.
Darf ich nach dem Konsum Auto fahren?
Nur, wenn sicher kein Einfluss mehr besteht. Über 3,5 ng/ml (Serum): nicht fahren. Darunter nur, wenn du dich vollständig nüchtern fühlst und keine Wirkung spürst. Mischkonsum (z. B. Alkohol, Benzodiazepine, andere Drogen) erhöht das Risiko erheblich. Plane ausreichende Pufferzeit ein; bei Unsicherheit nicht fahren.
Wer sollte den Rechner nur vorsichtig nutzen?
Personen mit Leber-/Nierenerkrankungen, Polypharmazie, sehr hohem oder sehr niedrigem BMI, ältere Personen sowie Patientinnen/Patienten unter medizinischer Cannabistherapie mit untypischen Dosierungen. Hier können starke Abweichungen auftreten.
Speichert ihr meine Eingaben?
Eingaben dienen nur der lokalen Berechnung; keine serverseitige Speicherung der Werte. Details stehen in der Datenschutzerklärung. (Technisch notwendige Cookies bzw. anonymisierte Analysen können unabhängig davon greifen.)
Warum unterscheidet ihr Rauchen, Vaporisieren und orale Einnahme?
Weil Bioverfügbarkeit und Kinetik variieren:
- Rauchen: Verluste durch Verbrennung/Nebenstrom
- Vaporisieren (Vaporizer): oft effizienter, da keine Verbrennung
- Oral (z. B. Edibles/Öl): First-Pass-Effekt, spätere und längere Wirkung, höhere Streuung
Fazit
Der THC-Abbau-Rechner bietet eine fundierte Möglichkeit, den ungefähren Verlauf des THC-Abbaus und die voraussichtlichen Nachweiszeiten einzuschätzen. Er berücksichtigt dabei biologische Unterschiede und individuelle Angaben, ohne absolute Werte vorzutäuschen.
THC-Metabolismus und Ausscheidung sind komplexe Prozesse, die von zahlreichen Faktoren abhängen. Jeder Körper reagiert anders – daher dienen die berechneten Werte nur als Orientierung. Der Rechner ersetzt weder ärztliche Beratung noch eine forensische Beurteilung, kann aber helfen, das eigene Konsummuster besser einzuordnen und verantwortungsvoll damit umzugehen.
📑 Quellen & wissenschaftliche Grundlagen des THC-Rechners
Der THC-Abbau-Rechner von Cannastreet basiert auf veröffentlichten pharmakokinetischen Daten zu Tetrahydrocannabinol (THC) und seinen Metaboliten.
Das zugrundeliegende Modell berücksichtigt eine zweiphasige Eliminationskinetik (rasche Verteilungsphase gefolgt von einer langsamen terminalen Eliminationsphase), typische Verteilungsvolumina im Fettgewebe, sowie gesetzliche Richtwerte nach deutschem Recht (KCanG).
Die Parameter und Annahmen wurden aus folgenden anerkannten Fachquellen abgeleitet oder validiert:
Primärliteratur (Pharmakokinetik & Metabolismus)
- Huestis, M. A. (2007). Human Cannabinoid Pharmacokinetics. Chemical Biodiversity, 4(8), 1770–1804.
→ Standardreferenz zur Kinetik, Plasmahalbwertszeit und interindividuellen Variabilität. - Toennes, S. W., Ramaekers, J. G., Theunissen, E. L., Moeller, M. R., & Kauert, G. F. (2008).
Comparison of THC serum levels after cannabis use in habitual and occasional smokers.
Journal of Analytical Toxicology, 32(7), 469–477.
→ Grundlage für Unterschiede zwischen Gelegenheits- und Dauerkonsumierenden (THC-Depot-Effekt). - Schwilke, E. W., Schwope, D. M., Karschner, E. L., Lowe, R. H., Darwin, W. D., Kelly, D. L., & Huestis, M. A. (2011).
Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), 11-Hydroxy-THC, and 11-Nor-9-Carboxy-THC plasma pharmacokinetics during and after continuous high-dose oral THC administration.
Clinical Chemistry, 57(1), 66–75.
→ Verwendet zur Kalibrierung der Eliminationsphase (Langzeitverlauf). - Huestis, M. A., & Cone, E. J. (1998).
Differential Model of Cannabinoid Blood and Urine Concentrations after Controlled Smoking of Marijuana.
Journal of Analytical Toxicology, 22(6), 445–453.
→ Modellbasis für Blut- vs. Urinkonzentrationen. - Grotenhermen, F. (2003).
Pharmacokinetics and pharmacodynamics of cannabinoids.
Clinical Pharmacokinetics, 42(4), 327–360.
→ Deutschsprachige Referenz zur Aufnahme, Metabolisierung und Wirkdauer von THC.
Gesetzliche und forensische Referenzen (Deutschland)
- Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). (2024).
Neuer Grenzwert für THC im Straßenverkehr – Gutachten zur wissenschaftlichen Ableitung des 3,5 ng/ml-Schwellenwertes.
Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach.
→ Grundlage für den gesetzlich festgelegten THC-Grenzwert im Blutserum. - Konsumcannabisgesetz (KCanG), Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 108 vom 1. April 2024.
→ Regelt Besitzmengen, Eigenanbau und Grenzwerte; Referenzrahmen für rechtliche Einschätzung der Ergebnisse. - Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM). (2024).
Empfehlungen zu THC-Nachweiszeiten und Fahrtüchtigkeit.
→ Ergänzende Richtlinien zu forensisch-toxikologischen Bewertungszeiträumen.
Sekundärquellen / Validierende Reviews
- Hartman, R. L., & Huestis, M. A. (2013).
Cannabis effects on driving skills. Clinical Chemistry, 59(3), 478–492.
→ Stützt Annahmen zu sicherheitsrelevanten THC-Restkonzentrationen. - Agurell, S., Halldin, M., Lindgren, J. E., Ohlsson, A., Widman, M., Gillespie, H., & Hollister, L. E. (1986).
Pharmacokinetics and metabolism of delta-9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids with emphasis on man.
Pharmacological Reviews, 38(1), 21–43.
→ Frühere, aber bis heute relevante Basisdaten zur Resorption und Verteilung.
Hinweis
Die Berechnung erfolgt auf Basis konservativer Durchschnittswerte (Halbwertszeiten 20–36 h; Verteilungsvolumen ca. 10 L/kg).
Das Modell liefert keine rechtsverbindlichen Werte, sondern eine wissenschaftlich orientierte Näherung für den individuellen THC-Abbau unter realistischen Bedingungen. Interindividuelle Unterschiede (Fettanteil, Stoffwechselrate, Konsummuster) können erhebliche Abweichungen verursachen.