Cannastreet bietet fundierte Informationen und geprüfte Fakten bezüglich Cannabis und überdies nützliche Tools, etwa den THC-Abbau-Rechner.
THC-Abbau-Rechner
CBD-Rechner
Was ist Cannabis? – Definition und Inhaltsstoffe
Hinter dem Sammelbegriff Cannabis steht die Gattung der Hanfpflanzen (Cannabis sativa L.), zu der mehrere Varietäten gehören. Besonders die weiblichen Blüten tragen zahlreiche Harzdrüsen (Trichome), in denen mehr als hundert Cannabinoide sowie aromatische Terpene gebildet werden. Das getrocknete Blütenmaterial wird umgangssprachlich als Marihuana oder Gras bezeichnet; auch das aus dem Harz gepresste Haschisch zählt zu den Cannabisprodukten. Die Wirkung von Cannabis hängt von Art und Konzentration der Cannabinoide ab. Besonders im Fokus stehen zwei Substanzen: das THC (Tetrahydrocannabinol) und das nicht berauschende CBD (Cannabidiol), die beide mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System interagieren.

THC und CBD – Unterschiede, Wirkungen und rechtliche Aspekte
THC bindet an spezielle Rezeptoren im zentralen Nervensystem und sorgt für die bekannten Rausch‑Effekte. Es kann Euphorie, Entspannung und gesteigerte Sinneseindrücke auslösen, aber auch Angstzustände und Gedächtnisstörungen hervorrufen. Seine lipophile Struktur führt dazu, dass THC sich im Fettgewebe anreichert und nur langsam abgebaut wird. Je häufiger und je mehr konsumiert wird, desto länger lassen sich Rückstände nachweisen. Seit August 2024 gilt im Straßenverkehr ein Grenzwert von 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum; wer diesen überschreitet, riskiert 500 Euro Bußgeld und einen Monat Fahrverbot. Für Fahranfänger in der Probezeit sowie Personen unter 21 Jahren besteht weiterhin ein absolutes Cannabisverbot hinter dem Steuer.
CBD dagegen wirkt nicht berauschend und ist in Deutschland frei erhältlich. Das Cannabinoid wird aus Industriehanf gewonnen und findet sich in Ölen, Tropfen, Liquids, Kosmetika oder Lebensmitteln. Forschende untersuchen CBD auf mögliche entspannende, antientzündliche und antiepileptische Eigenschaften. Wegen seiner geringen psychischen Wirkung gilt es als sicher; dennoch sollte der Einsatz verantwortungsvoll und in Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten.

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Cannabis legal in Deutschland – Regelungen für Anbau, Besitz und Clubs
Mit dem Konsumcannabisgesetz (KCanG) ist Cannabis seit April 2024 teilweise entkriminalisiert. Erwachsene dürfen im öffentlichen Raum bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis mit sich führen; zu Hause sind bis zu 50 Gramm erlaubt. Pro erwachsener Person sind maximal drei weibliche Cannabispflanzen für den privaten Bedarf zulässig. Das geerntete Material sowie Samen und Stecklinge müssen kindersicher aufbewahrt werden. Minderjährigen bleibt der Umgang mit Cannabis grundsätzlich verboten.
Die Weitergabe an nichtkommerzielle Konsumvereine, sogenannte Anbauvereinigungen oder Cannabis‑Clubs, ist streng geregelt. Clubs dürfen erwachsenen Mitgliedern pro Tag höchstens 25 Gramm Cannabis und monatlich 50 Gramm sowie 7 Samen oder 5 Stecklinge für den Eigenanbau überlassen. Für Mitglieder unter 21 Jahren gilt eine reduzierte Abgabemenge von 30 Gramm pro Monat mit begrenztem THC‑Gehalt. Werbung und Sponsoring für Cannabis oder Clubs sind verboten, und der Konsum in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr sowie in der Nähe von Schulen, Spielplätzen oder Sportstätten ist untersagt. Das Cannas‑Gesetz erweitert zudem den Nichtraucherschutz auf Cannabisprodukte, sodass öffentliches Rauchen und Verdampfen in vielen Bereichen untersagt bleibt.
Cannabissamen – legal kaufen und richtig anbauen
Die Rechtslage für Cannabissamen hat sich mit der Teillegalisierung deutlich entspannt. Erwachsene dürfen Samen legal erwerben, auch der grenzüberschreitende Versand aus EU‑Ländern ist erlaubt. Bei der privaten Kultivierung sind maximal drei weibliche Pflanzen gleichzeitig zulässig; Stecklinge zählen wie Samen als Vermehrungsmaterial. Der Verkauf oder die Weitergabe geernteter Blüten an Dritte ist nicht gestattet. Wer Pflanzen zu Hause anbaut, muss diese und das Erntegut so sichern, dass Kinder und Unbefugte keinen Zugriff haben. Dies umfasst verschließbare Grow‑Boxen, gesicherte Lagerräume und kindersichere Behälter für die Lagerung der getrockneten Blüten und Samen.

Vaporizer – schonender Genuss und effiziente Nutzung
Beim traditionellen Kiffen entsteht beim Verbrennen von Cannabis und Tabak eine Gluttemperatur von 500 bis 600 Grad Celsius. Dabei gehen ein Drittel der empfindlichen Cannabinoide verloren und es entstehen Teer sowie giftige Verbrennungsprodukte, die die Lunge belasten. Vaporizer erhitzen die zerkleinerten Cannabisblüten dagegen auf etwa 180 bis 210 Grad Celsius, sodass die Wirkstoffe verdampfen, ohne dass Verbrennung entsteht. Dadurch gelangen deutlich mehr Cannabinoide in den Dampf; das Gerät wandelt rund die Hälfte der Inhaltsstoffe in inhalierbaren Dampf um, von dem wiederum zwei Drittel in den Blutkreislauf gelangen. Vaporisieren schont die Atemwege, produziert weniger Geruch und spart Blüten, da weniger Material benötigt wird, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Für medizinische Zwecke gelten besondere Anforderungen. Einfache tragbare Geräte aus dem Freizeitbereich erlauben häufig keine präzise Temperatureinstellung und sind daher für die Therapie ungeeignet. Medizinisch zugelassene Tisch‑ oder Handgeräte verfügen über eine genaue Temperaturregelung und sind für getrocknete Blüten oder sogar flüssige Präparate zugelassen. Ihr Einsatz sollte stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
CBD‑Öl und andere Produkte – Potenzial ohne Rausch
Sogenanntes CBD‑Öl wird durch schonende Extraktionsverfahren aus den Blüten der Hanfpflanze gewonnen. Je nach Methode – etwa CO₂‑Extraktion oder die Verwendung von Alkohol – entstehen unterschiedliche Konzentrate. Verbraucher können zwischen Vollspektrum‑Ölen, die neben CBD auch andere Cannabinoide (wie CBG oder CBN), Terpene und Flavonoide enthalten, Breitspektrum‑Ölen ohne THC und Isolaten wählen, die ausschließlich CBD enthalten. Viele Menschen berichten von wohltuender Entspannung, besserem Schlaf oder einer Linderung von Schmerzen; wissenschaftliche Belege sind jedoch noch begrenzt, und die Wirkung kann individuell variieren. Neben Ölen und CBD-Blüten gibt es Sprays, Liquids zum Verdampfen, Kapseln, Pasten, Kosmetik, Nahrungsmittel und sogar Produkte für Haustiere. Beim Kauf sollte auf zertifizierte Qualität, transparente Inhaltsstoffe und seriöse Anbieter geachtet werden.

THC‑Abbau‑Rechner – Fahrsicherheit und Nachweiszeiten
Die lange Verweildauer von THC im Körper sorgt dafür, dass Drogentests noch Tage oder Wochen nach dem Konsum positiv ausfallen können. Der THC‑Abbau hängt maßgeblich von Konsumfrequenz und aufgenommener Menge ab. Bei gelegentlichem Konsum lassen sich THC‑Metabolite im Urin meist zwei bis vier Tage nachweisen, bei täglichem Konsum können sie über 30 Tage sichtbar bleiben. Da THC lipophil ist, lagert es sich im Fettgewebe ein und wird nur langsam wieder freigesetzt. Auch hohe Einzelmengen belasten die Leberenzyme und verlängern die Ausscheidung. Ein THC‑Abbau‑Rechner berücksichtigt diese Faktoren und hilft dabei, die individuelle Nachweiszeit im Blutserum und Urin zu schätzen. Das ist vor allem wichtig, um die eigenen Fahrtüchtigkeit realistisch einschätzen zu können und die gesetzlichen Grenzwerte nicht zu überschreiten.
Verantwortungsvoller Umgang und Prävention
Obwohl Cannabis inzwischen teilweise legal ist, bleibt der verantwortungsvolle Umgang oberstes Gebot. Für Jugendliche unter 18 Jahren sind Besitz und Konsum weiterhin verboten, und für junge Erwachsene in der Probezeit gilt hinter dem Steuer ein absolutes Cannabisverbot. Regelmäßiger und früher Konsum kann das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen, die geistige Entwicklung stören und zu Abhängigkeit führen. Wer Cannabis zu medizinischen Zwecken nutzt, sollte dies ausschließlich in Abstimmung mit Ärztinnen und Ärzten tun. Zur Prävention gehören auch sachliche Aufklärung und Beratung; zahlreiche Programme an Schulen und in der Jugendarbeit informieren über Risiken und fördern einen bewussten Umgang.
Unser Anspruch
Cannastreet stellt neutrale Informationen bereit, die auf aktueller Gesetzeslage und wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Unser Ziel ist es, Konsumierenden, Interessierten und Erkrankten gleichermaßen eine fundierte Orientierung zu bieten. Wir setzen uns für Transparenz, Qualität und einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis ein und halten unsere Inhalte fortlaufend auf dem neuesten Stand.
